Korrekturen für ein besseres Aussehen werden nicht nur für die Zähne, sondern auch für das Zahnfleisch angeboten ("rote Ästhetik"). Welche Leistungen dazu gehören, erfahren Sie hier.
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Das Wichtigste in Kürze:
- Bei unregelmäßigem Zahnfleischverlauf oder "langen Zahnhälsen" (durch z.B. Zahnfleischrückgang) kann Gewebe aus der Mundhöhle transplantiert werden.
- Ebenfalls ein Überschuss an Zahnfleisch kann korrigiert werden. Verursacht exemplarisch ein dickes Lippenbändchen eine Zahnlücke, kann es durchtrennt werden.
- Die Kosten für eine Laserbehandlung werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.
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Was geschieht bei einer Zahnfleischkorrektur?
Das Zahnfleisch gehört heute wie die Zähne zu einem schönen Lächeln dazu. Wenn es sich nicht wie eine ebenmäßige Girlande an die Zähne schmiegt, wird das oft als störend empfunden. Deshalb bieten viele Zahnärzte mittlerweile chirurgische Zahnfleischkorrekturen an, auch "rote Ästhetik" genannt.
Möglich ist das etwa bei freiliegenden Zahnhälsen ("lange Zähne"), bei Parodontitis, einer unregelmäßigen Zahnfleischlinie oder auch wenn zu viel Zahnfleisch die Zähne kurz erscheinen lässt, auch "gummy smile" oder Zahnfleisch-Lächeln genannt.
Um Zahnfleisch aufzufüllen, gibt es verschiedene Techniken, bei denen unter örtlicher Betäubung ähnliches Gewebe entnommen wird, etwa aus dem Gaumen, und an der Lücke vernäht wird. Ebenso kann zu dünnes Zahnfleisch verdickt werden, wenn es für Zahnersatz wichtig ist. Ein künstliches Transplantat kann die Gewebeentnahme ersetzen.
Wird Zahnfleisch gekürzt, sollte eine harmonische Linienführung erreicht werden. Ein "Zahnfleisch-Lächeln" kann aber auch andere Ursachen haben, etwa einen zu starken Hebemuskel der Oberlippe, eine zu enge Verbindung zwischen Oberlippe und Zahnfleisch oder sehr kleine Zähne.
Was ist bei einer Zahnfleischkorrektur zu beachten?
Bei Zahnfleischrückgang hängt der Behandlungserfolg vom Ausmaß der Schädigung, von der persönlichen Mundhygiene und von der Arbeit des Chirurgen ab. Bei Raucher:innen ist die Durchblutung vermindert, dadurch sinken hier die Erfolgschancen.
Die Korrektur ist in der Regel keine Kassenleistung und ein anspruchsvoller Eingriff, so dass Patient:innen mit einem höheren Steigerungsfaktor rechnen müssen. Die Kosten liegen zwischen gut 30 und gut 100 Euro pro Zahn bei mittlerem Schwierigkeitsgrad und können insgesamt mehrere hundert Euro betragen.
Häufig ist der Eingriff mit Schmerzen nach der Operation und einer längeren Einheilzeit verbunden. Farbunterschiede können zurückbleiben. Wird überschüssiges Zahnfleisch chirurgisch oder per Laser entfernt, kann dies mehrere hundert bis über 1.000 Euro kosten.
Wann sollte man ein Lippenbändchen durchtrennen lassen?
Ein zu stark ausgebildetes Lippenbändchen kann vor allem im Oberkiefer die Schneidezähne auseinander rücken. Aber auch im Seitenzahnbereich kann ein Lippenbändchen auftreten. Da es sich um eine Bindegewebsfalte handelt, können sich dort Bakterien ansammeln, die zu Entzündungen führen können. Die Lücke selbst wird Diastema genannt. Häufig wird das Lippenbändchen durchtrennt, um diese Lücke zu schließen, vor allem bei kieferorthopädischen Behandlungen.
Bei Kindern ist es notwendig, dass die seitlichen Schneidezähne vorher durchgebrochen sind.
Chirurgisch kann ein:e Zahnarzt:in das Bändchen und die darunterliegende Muskulatur bis zur Knochenhaut durchtrennen (Frenektomie genannt). Die Wunde wird vernäht und die Fäden nach einer Woche entfernt. Die so genannte Frenektomie kann auch mit einem Diodenlaser durchgeführt werden.
Die Entfernung des Lippenbändchens oder des Zungenbändchens ist eine Kassenleistung. Der Eingriff ist unkompliziert und dauert nur wenige Minuten. Abwarten ist aber auch eine Option, denn die Lücke kann sich teilweise von selbst schließen.